Carmina Burana - unvergesslich!

25 sängerinnen des LFS-Chores wirkten bei professioneller Aufführung mit

Ratingen, 20.11.2021

Samstagabend in der Ratinger Stadthalle: 25 Mädchen der Klassen 7-10 warten geduldig auf ihren Einmarsch auf die Bühne. Die Spannung steigt, aber es gibt noch eine Verzögerung, weil Gäste noch durch die Corona - Kontrollen am Eingang müssen. 

Endlich ist es soweit. In eintrainierter Reihenfolge geht es professionell diszipliniert unter dem Applaus der fast 700 Zuschauer auf die Plätze. Setzen - Masken abnehmen - aufstehen, wenn der Dirigent kommt. Dann fasziniertes Beobachten: Werden die Pianistinnen ihren Herausforderungen gerecht? Finden die Schlagzeuger zusammen mit dem Chor die richtigen Dialoge?

Chorleiter und Dirigent des Abends Thomas Gabrisch hebt den Taktstock - und dann beginnt eines der faszinierendsten Stücke der Chorliteratur mit dem weltbekannten "O Fortuna" unter akustischen Erschütterungen der Pauken und Trommeln. Gänsehautentzündung macht sich breit. 

 

Das Instrumentalensemble aus 2 Klavieren und 5 Schlagzeugern geht unentwegt hoch konzentriert an die Arbeit, die Chorsängerinnen und -sänger geben ihr Bestes, die Gesangsolisten Peter Schöne, Joaquin Asiáin bewegen mit schönen Stimmen und humoristischen Einlagen. Sabine Schneider bringt das Herz mit wunderbaren Koloraturen zum Schmelzen. Alles zusammengehalten von Thomas Gabrisch, der ungemein präzise und voller Enthsiasmus dirigiert.

In Nr. 15 wird es dann für unsere Sängerinnen ernst. In dem sehr einfühlsamen "Amor volat" muss jeder Einsatz a capella sitzen. Auch in der Nr. 22 singen sie das "Totus floreo" sicher und klanglich wunderbar, als hätten sie immer schon lateinisch gesprochen. Selbst die erfahrenen Chormitglieder Staunen über derartige Professionalität.

 

Kaum ist der letzte Ton verklungen, erheben sich die Zuschauer und Zuhörer zu minutenlangen "Standing Ovations" von ihren Plätzen. Stolz erleben unsere Schülerinnen die wunderbaren Momente, wenn der Applaus für so viel Vorarbeit, Konzentration und Fleiß belohnt. 

Mehr kann kein Unterricht bieten! - Einfach unvergesslich!

 

Rezensionen : 

https://o-ton.online/aktuelle_auffuehrung/o-ton-ratingen-carmina-burana-zerban-211120/

 

https://rp-online.de/nrw/staedte/ratingen/konzertchor-ratingen-praesentiert-carmina-burana_aid-63778701?utm_source=mail&utm_medium=referral&utm_campaign=share?utm_source=mail&utm_medium=referral&utm_campaign=share 

 

 

Rheinische Post, 21.11.2021

Konzertchor Ratingen präsentiert Carmina Burana

Kultur in Ratingen 

Begeistertes Publikum fordert Zugabe

Der Konzertchor Ratingen präsentierte am Samstagabend in der sehr gut besetzten Dumeklemmerhalle Carmina Burana in einer anspruchsvollen Version mit zwei Klavieren und Percussion. 

Man nehme: einen bestens vorbereiteten Chor, hervorragende Solisten und Instrumentalisten und natürlich einen mitreißenden Dirigenten und lässt diese alle los auf die Carmina Burana, – ein Werk, das in seiner Vielfalt mit zu den beliebtesten Chorwerken zählt, – ein solches Unterfangen kann nur gelingen.

O Fortuna, – mit diesem kraftvollen Chorsatz beginnt das von Carl Orff komponierte Werk, dessen Texte einst im Kloster Benediktbeuern gefunden wurden und zu den wichtigsten weltlichen Dichtungen der mittelalterlichen Lyrik zählen.

In den Klöstern des Mittelalters ging es beileibe nicht fromm und züchtig zu, – nein, die Texte berichten von Liebe, Woll-Lust und Leid, von Saufgelagen, aber auch dem romantischen Anbeten der Natur und der Verzweiflung, wenn Fortuna, die Schicksalsgöttin, mal wieder das Rad gedreht hat.

Es gibt zwei Fassungen der Carmina, die von Carl Orff ausdrücklich autorisiert sind: eine mit Orchester und eine mit zwei Klavieren und Percussion, also mit verschiedenen Schlaginstrumenten. Diese interessante und rhythmisch spannendere Version konnte das Publikum in der sehr gut besetzten Stadthalle am Samstagabend genießen.

In den Szenen „Auf dem Anger“ – die reine Romantik. Ein Tanz, von den beiden Pianistinnen Soomija Park und Rie Sakai wunderschön gestaltet. Natur und noch keusches Werben im Chor: Chume geselle min.

Ein Tupfer für den Chor, besonders für den Sopran, ist die Hymne an die „Königin von Engellant“ die ein unbekannter Anbeter so gerne in seinen Armen hielte.

Eines der Glanzstücke der Carmina ist die Szene des Schwans, der sein Schicksal bejammert, dass er, der einst so stolz auf den Wassern schwamm, nun in der Pfanne endet, - ich armer Schwan. Hier glänzte Joaquin Asiáin mit unvergleichlicher Sanges- und Schauspielkunst. Es war ein köstliches Vergnügen, diesem „Gejammer“ zu lauschen.

Und dann die Szene des Abtes, der total besoffen die Freuden mit seinen Saufbrüdern schildert und dann den Absturz erkennen muss. Der Stimmumfang von Peter Schöne und sein schauspielerisches Talent waren wirklich besondere Klasse.

Eine Sternstunde des Chores, des Männerchores, – sind die ellenlangen Texte, die das Treiben in der Schänke beschreiben und die auswendig kaum zu bewältigen sind, ein rhythmisches Staccato und dann noch über den Batzen Wein, zu Spiel und maßlosem Trinken auffordert. Immer wieder eine echte Herausforderung. Hier hätte der Männerchor noch ein paar Stimmen mehr gebrauchen können, – aber Kompliment an die Akteure, – ihr habt es gut gemacht.

Foto: RP , Achim Blazy
Foto: RP , Achim Blazy

Optisch und akustisch positiv: Die Sängerinnen des LFS- Chores

negativ : alle noch zuvor gemachten Corona Schnelltests

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Rezension des online-Magazins o-Ton
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