Gut beraten mit Lesepaten

Gezielte Leseförderung erweist sich als Trumpfkarte - ein Interview mit LFS-Lesepatin Frau Lisson

Die Leseförderung seit vielen Jahren ein fester Bestandteil unseres Förderkonzeptes an der LFS Ratingen. Nur mit der Unterstützung der Deutschlehrerinnen unserer Schule und vor allem die der Lesepaten, zu denen zum Beispiel Eltern und Großeltern unserer Schüler*innen oder auch ehemalige Kolleginnen gehören und die ihre Arbeit ehrenamtlich und mit großem Engagement und viel Freude ausführen, ist die erfolgreiche Umsetzung der Leseförderung erst möglich.

 

Frau Lisson ist seit nun schon fast zwei Jahren an der LFS als Lesepatin tätig. Im folgenden Interview gibt sie einen kleinen Einblick in ihre Tätigkeit und beschreibt, wie viel Freude ihr das Lesen mit den Schüler*innen bereitet.

 

 

 

Warum haben Sie sich dafür entschieden, uns und vor allem die Schüler*innen als Lesepatin zu unterstützen?

Ich liebe das Lesen und möchte diese Leidenschaft gerne an die Kinder und Jugendlichen weitergeben. Lesen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und ich freue mich, dass ich den Schüler*innen beim Lesen konkrete Unterstützung und Hilfestellung geben kann.

 

Wie lässt sich diese ehrenamtliche Tätigkeit mit dem Beruf vereinbaren?

Da die Leseförderung einmal wöchentlich, also jeden Donnerstag, stattfindet, ist dies gut planbar. Wir haben als Lesepaten die Möglichkeit, uns von den vier Unterrichtsstunden (Klasse 5a-d) eine für uns passende Stunde auszusuchen.

 

Welche Erfolge sehen Sie bei den Schüler*innnen?

Die ersten Erfolge waren schon nach drei bis vier Monaten zu sehen. Die Schüler*innen haben ihre Ängste schnell überwunden, vor und mit anderen Menschen laut zu lesen. Dabei war viel Geduld nötig, aber es hat sich ausgezahlt.

Die Kinder und Jugendlichen öffnen sich nun beim Lesen und zeigen, dass Sie Freude daran haben, dass ihnen jemand zuhört und sie sich mit jemandem über das Gelesene austauschen können. Sie lesen viel flüssiger, achten deutlich mehr auf die Betonung und vor allem verstehen sie immer besser, was sie lesen.

 

Was nehmen Sie persönlich mit aus dieser Tätigkeit?

Das Lesen mit den Schüler*innen hat auch mir geholfen, mich zu öffnen und es ist ein schönes Gefühl zu sehen, dass die Kinder und Jugendlichen Vertrauen zu mir als Lesepatin aufbauen und sich auf die gemeinsame Lesezeit freuen.

Laut einer aktuellen Studie an 111 Grundschulen hat ein Dortmunder Forschungsteam festgestellt, dass die Viertklässler deutlich schlechter lesen, als vor der Corona-Pandemie. Wie sehen Sie, mit Blick auf diese Studie, die Bedeutsamkeit der Leseförderung an der LFS und Ihre Arbeit als Lesepatin?

Diese Studie zeigt mir und hoffentlich uns allen, dass die Kinder und Jugendlichen unsere Unterstützung brauchen. Es wäre toll, wenn die bisher einstündige Lesezeit auf eine Doppelstunde ausgeweitet werden könnte. Zudem ist es wichtig, dass die Elternhäuser das Lesen fördern und die Kinder auch zuhause unterstützt werden.

 

Mit Blick auf die vielen ukrainischen Flüchtlingskinder, die in den nächsten Wochen und Monaten auch bei uns an der LFS zur Schule gehen werden und am Leseförderunterricht teilnehmen: Haben Sie Ideen, Wünsche oder Anregungen für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen?

Ich selbst habe die deutsche Sprache vor vielen Jahren als Zweitsprache erlernt und habe mit Hilfe von einfachen Texten eine gute Förderung erhalten. Ich erinnere mich noch gut daran, dass wir mit vereinfachten Märchentexten gearbeitet haben, die uns einen schnellen Zugang zur neuen Sprache ermöglichten.

 

Was motiviert Sie, die Leseförderung weiter zu unterstützen?

Mich motiviert zu sehen, wie sich die Schüler*innen entwickeln, wie sie sich verbessern und mit wie viel Freude sie am Leseunterricht teilnehmen. Für mich ist das Gefühl, jemandem Freude zu bereiten, unbezahlbar!

 

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz:

Meine Arbeit als Lesepatin an der LFS ist für mich...

... eine Stunde, in der ich den privaten Alltag hinter mir lassen kann, eine große Freude und ein bisschen wie ein kleiner Ausflug in eine andere Welt.

Das Interview führte LFS-Deutschlehrerin Claudia Salditt, die die Leseförderung an der Liebfrauenschule koordiniert

 

 

Wir bedanken uns bei Frau Lisson sehr herzlich für das Interview.

Wenn auch Sie Lust und Zeit haben, unsere Leseförderung als Lesepate zu unterstützen, dann melden Sie sich sehr gerne per Email über das Sekretariat. Ein Einstieg ist jederzeit möglich! Wir freuen uns auf Sie!