Für die vierte Stunde verwandelte sich die Aula der Liebfrauenschule am Mittwoch, 5.2.2025 in ein beeindruckendes Musiktheater. Aufgeführt wurde „Musik der 60er – genau mein Fall!“ von einer kleinen Besetzung aus Musikern und Sängern aus dem Aalto-Theater in Essen. Zuvor hatten Techniker des Essener Theaters ein kleines Bühnenbild aufgebaut und mithilfe von Lichttechnik eine besondere Atmosphäre im Raum geschaffen.
Alle Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe wurden zu dieser mobilen Musiktheaterveranstaltung eingeladen, um dabei zu sein, wie Paul - ein Liebhaber des Schlagers -, Renate – eine gestandene Opernsängerin -, Mary – eine gefeierte Jazzsängerin -, Ronny – ein ehemaliger Rocksänger und Produzent – und Oswald – Pfleger in der kleinen Seniorenresidenz „Villa Zimmermann“ - von ihren großen musikalischen Idolen aus den 60er Jahren erzählen und singen: Simon & Garfunkel, Cat Stevens, Drafi Deutscher, Hildegard Knef, Trude Herr, Elvis Presley, Beatles, …
Die Fachschaft Musik bedankt sich beim Aalto-Theater für das grandiose Erlebnis und lädt – besonders alle Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen – zum gemeinsamen Theaterbesuch der Musical-Revue „Yesterdate“ im Sommer ins Aalto-Theater ein.
Geschichte hautnah und handlungsorientiert erleben: Dank einer Kooperation mit dem Adam-Josef-Küppers-Berufskolleg konnten die beiden Klassen 10b und 10c der Liebfrauenschule Ratingen in einem
pädagogischen Planspiel zum Thema „Diktatur in der DDR“ auf historische Spurensuche gehen.
Wie schmeckte die DDR? Wie fühlt es sich an, in einer Diktatur zu leben?
Welche individuellen Handlungsspielräume ergeben sich in einem totalitären Staat, der seine Bürger in Form von systematischer Überwachung bespitzelt? Mit solch brisanten Fragen setzten
sich die LFS-Kids in einem - von der Konrad-Adenauer-Stiftung geförderten - Projekt spielerisch auseinander. „Die Methode des Planspiels ermöglicht den Schülern einen intensiven und
eindringlichen Zugang zur Thematik des Terrors“, erläutert Frank Welkisch, der als Leiter des Wirtschaftsgymnasiums das Projekt für das AJC-Berufskolleg bereits vor mehreren Jahren an seiner
Schule etabliert hat. Denn die im Rahmen eines Planspiels erzeugte Betroffenheit der Jugendlichen aktiviert andere Lernwege als das stumpfe Lesen von Texten in Schulbüchern.
Im vorliegenden Planspiel, das von ausgewählten Experten der Konrad-Adenauer-Stiftung entwickelt und geleitet wurde, schlüpften die Jugendlichen in verschiedene - teils konträre - Rollen. Dabei
ging es im Kern um die Frage, ob es einer oppositionellen Musikband unter dem massiven Druck von Staatssicherheit und SED-Kreisleitung gelingen wird, ein Konzert mit eigenen kritischen Songs
aufzuführen.
„Wir sind dankbar, dass die Kooperation mit dem AJC-Berufskolleg unseren Schülern ermöglicht, an diesem außergewöhnlichen Planspiel teilzunehmen.
Dabei können die Jugendlichen die wichtige Erfahrung machen, dass freie Meinungsäußerung alles andere als selbstverständlich ist“, ordnet LFS-Schulleiter Christoph Jakubowski den hohen
pädagogischen Stellenwert des Projektes für die erzbischöfliche Realschule an der Schwarzbachstraße ein.