Sommerkonzert 2022

THE SHOW MUST GO ON


LFS-Sommerkonzerte verzaubern das Publikum

Chöre, Orchester und Schulband laufen nach dreijähriger Zwangspause in der Ratinger Stadthalle zur Höchstform auf

Gib mir Musik! Nach einer dreijährigen coronabedingten Zwangspause verzauberten die Schüler*innen der LFS Ratingen mit ihren beiden Sommerkonzerten die begeisterten Zuhörer in der ausverkauften Ratinger Stadthalle und boten dem faszinierten Publikum, wonach es begehrte: Musik als Therapie für die Seele! Musik als Ausbruch und Aufbruch in neue melodische Klangwelten! Lust auf Live-Musik! Am besten in guter Gesellschaft! Nicht steril aus der digitalen Konservendose des Internets abgespult, sondern von talentierten und taufrischen Jugendlichen „on stage“ performt. Das Motto des Abends „The show must go on“ machte eins unmissverständlich klar: Eine lähmende soziale und kulturelle Durststrecke scheint endlich überwunden zu sein: Lass dich verwöhnen mit Tönen!

Einen ersten Höhepunkt im ambitionierten Programm der beiden zweistündigen Konzertabende bot gleich zu Beginn der Unterstufenchor, der das Traditional „Peace to the world“ anstimmte, während im Hintergrund die ukrainische Nationalflagge mit integrierten Friedenstauben im Großformat eingeblendet wurde. Mit diesem klaren politischen Statement setzten die Jugendlichen einen wohltuenden musikalischen Kontrapunkt zur verstörenden Barbarei des russischen Angriffskrieges. Die musikalische Botschaft kam unmissverständlich an: Friedvolle Töne korrespondierten mit den im Unterbewusstsein der Zuschauer abgespeicherten Zerrbildern des Krieges! Eine emotionale Gänsehaut-Erfahrung der besonderen Art!

 

Für muntere Entspannung sorgte anschließend das Vor-Orchester unter Leitung von Johanna Kämmerer, dessen junge Nachwuchsmusiker beim „Baby Elephant Walk“ (Henry Manchini) mit ihren rhythmischen Klängen bei den Zuhörern tatsächlich Assoziationen einer tapsigen Elefanten-Parade durch den Dschungel hervorriefen. Im Anschluss überzeugte der von André Schürmann gewohnt souverän geleitete Chor mit der gelungenen Darbietung des Stückes “Missa 4 You(th)“ - einer anspruchsvollen Trias aus Kyrie, Sanctus und Gloria, die vom Publikum mit lang anhaltendem Beifall bedacht wurde. Große Anerkennung fanden auch die Präsentationen von Kammerorchester und Orchester, wobei insbesondere das beliebte - majestätisch intonierte - „Star Wars Thema“ des bekannten Komponisten John Williams zu überzeugen wusste. Aber auch bei den anderen beiden Werken „A whole new world“ (Alan Menken) sowie „Pomp und Circumstances“ (Edward Elgar) ließ Dirigentin Ute Klein die jungen Musiker zur vollen instrumentalen Entfaltung kommen. Auf den Ton genau setzte sich im weiteren Verlauf des Abends der Chor in Szene: Moderne Pop-Songs wie „The time of my life“ (aus „Dirty Dancing“) oder „I‘m still standing“ (Elton John) in einer Chor-Fassung zu hören, zählte zweifellos zu den musikalischen Glücksmomenten des Abends. In jeder Hinsicht gelungen war auch die makellose Darbietung des Kammerchors von „A million dreams“ (aus „The greatest showman“), die das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss.

 

Zur absoluten Höchstform lief anschließend der Ehemaligen-Chor auf, dessen stimmgewaltige Mitglieder den Eindruck erweckten, als habe es eine Corona-Zwangspause nie gegeben! Die Interpretation des Stückes „When we were young“ der britischen Soul-Diva Adele entpuppte sich als ein funkelnder musikalischer Juwel und wurde vom Publikum sogar mit vereinzelten Jubelschreien quittiert. Überragend! Auch die beiden südländisch anmutenden Stücke „Kayama“ (K. Jenkins) und „Africa“ (Toto) - letzteres eingeleitet durch eine geniale akustische Klatsch-Einlage - zählten zu den absoluten Highlights des Programms. Glücklich war, wer zu einem Eintrittspreis von nur 2,00 Euro einen solchen harmonischen Hochgenuss erleben durfte!

 

Auf höchsten Niveau präsentierten sich auch die beiden Solistinnen Lena Pawella und Mariella Kleinknecht, die mit dem Titel „Soulmate“ von N. Bedingfield die Herzen des Publikums im Sturm eroberten. Mit ihren glockenklaren Stimmen brachten sie im Duett einen erlesenen und gleichzeitig frischen Sound in die Ratinger Stadthalle, der es in sich hatte. Vorsicht: Suchtgefahr! Definitiv verschreibungspflichtig! Spätestens, als die Schulband „Musicats“ das große Finale einläutete, war es um das Publikum geschehen! Rockige Klassiker in Serie wie etwa Tina Turners „Simply the best“ oder „One day in your life“ von Anastacia animierten das Publikum zum rhythmischen Klatschen. Als die ehemalige LFS-Schülerin Mila Mettenmeyer passend zum titelgebenden Queen-Song „The show must go on“, der gemeinsam von Chor und Band dargeboten wurde, ein kurzes, aber geniales E-Gitarren-Solo beisteuerte, flog die karierte Kuh quer durch die Ratinger Stadthalle.

 

Diese eindrucksvolle Stimmung griff Schulleiter Christoph Jakubowski in seiner abschließenden Bilanz des Events gerne auf: „Die LFS Ratingen hat das Unmögliche möglich gemacht und die Schwerpunktschule für Musik nach einem erzwungenen dreijährigem Intermezzo wieder zu neuem Leben erweckt!“ Viele Jugendliche hätten zum ersten Mal wichtige Live-Erfahrungen vor Publikum gesammelt und somit ihr Lampenfieber besiegt. Keine Frage: Die Liebfrauenschule und ihre emphatischen Schüler*innen sind zurück auf der ganz großen musikalischen Bühne in der Region Ratingen!

Markus Vorpeil